„Sie lebten mitten unter uns” – biografisches Gedenkbuch

308

Ein biografisches Gedenkbuch
an 75 Schweinfurter Jüdinnen und Juden

Die Initiative gegen das Vergessen Schweinfurt setzt sich seit langer Zeit mit der Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Schweinfurt auseinander.

Ein wichtiger Baustein ist jetzt das neue biografische Erinnerungsbuch mit dem Titel „Sie lebten mitten unter uns“. Es erzählt die Lebensgeschichten von 75 Schweinfurter Jüdinnen und Juden, die von den Nationalsozialisten verfolgt, deportiert und ermordet wurden. Keines der Opfer überlebte den Holocaust.

Johanna Bonengel und Hannes Helferich von der Initiative gegen das Vergessen schrieben die Lebensgeschichten auf und erzählen erschütternde Beispiele von Menschen aus Schweinfurt, deren Leben von den Nazis zerstört wurde. Die beiden Verfasser bündelten die bereits vorhandenen Forschungsergebnisse mit eigenen Recherchen zu einem umfassenden, reich bebilderten Erinnerungsbuch, das von Werner Enke gestaltet wurde.

Das biografische Gedenkbuch ist Bestandteil eines großen Projekts, das den Namen „Denkzeichen“ trägt. Dazu gehört eine künstlerisch gestaltete Installation an der Innenseite der Stadtmauer Châteaudun-Park, wo die Namen der 75 Opfer und ihre wichtigen Lebensdaten zu lesen sind. Im Gedenkbuch kann man vertieft die Lebenslinien dieser Menschen verfolgen.

Buch und Installation geben den Menschen, die Bürger Schweinfurts waren, ihre Würde und ihre Identität zurück. Sie zeigen, dass sie mitten unter uns lebten. In einer Zeit des grassierenden Antisemitismus ist das Zurückblicken wichtiger denn je.

Am Mittwoch, 30. Oktober 2024, um 19.30 Uhr, präsentieren Johanna Bonengel und Hannes Helferich in der Disharmonie das Gedenkbuch „Sie lebten mitten unter uns“. Anton Mangold schlägt mit seinem Saxophon eine Brücke zwischen notwendiger Erinnerung und Musik. Der Eintritt ist frei – die Initiative gegen das Vergessen freut sich über Spenden.