„Die wunderbare Sinfonie von Jazz und Barock”

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Konzert
Die wunderbare Sinfonie von Jazz und Barock

Was haben Barockmusik und Jazz gemeinsam? Auf den ersten Blick scheinen sie Welten zu trennen – die strenge Form des 17. und 18. Jahrhunderts auf der einen Seite, die freie Improvisation des 20. Jahrhunderts auf der anderen. Und doch verspricht das Konzert „Sinfonie von Jazz und Barock“ genau diese beiden Klangwelten in harmonischem Zusammenspiel zu vereinen.

Der Begriff Sinfonie, abgeleitet vom griechischen symphonos – „zusammenklingend“ – deutet bereits an, worum es geht: Klangvielfalt, Zusammenklang, musikalische Harmonie über Zeiten und Stile hinweg. Und das nicht in traditioneller Orchesterbesetzung, sondern mit einer ebenso ungewöhnlichen wie reizvollen Kombination aus Flöte, Harfe und Gitarre.

Ein besonderes Anliegen des Projekts ist es, selten gespielte Werke des Barock mit improvisierten Elementen des Jazz in einen spannenden Dialog zu setzen. Dazu kommt die Präsentation historischer Instrumente: Die Traversflöte, der Vorläufer der modernen Querflöte, bringt einen authentischen Barockklang auf die Bühne – ergänzt durch die selten zu hörende Klappenflöte.

Chen Shen, spezialisiert auf historische Aufführungspraxis, spielt nicht nur moderne Querflöte, sondern auch Travers- und Klappenflöte. Ihre musikalische und akademische Arbeit widmet sich insbesondere der Kammermusik in Kombination mit Tasten- und Streichinstrumenten sowie der Verbindung von Alter und Neuer Musik.

Der Multiinstrumentalist Anton Mangold (Master of Music für Saxophon, Flöte und Klavier) greift in diesem Konzert ausschließlich zur Harfe – ein eher ungewöhnliches Jazz-Instrument, das hier in beiden Teilen des Programms eingesetzt wird und neue Klangräume eröffnet.

Yuxiang Zhong an der Gitarre bringt vor allem Jazz-Erfahrung mit, ergänzt durch Einflüsse aus Rock und Weltmusik. Nach erfolgreichen Auftritten beim Jazz Weekend in Brüssel, dem Huiskamers Festival in ’s-Hertogenbosch und dem Jazzmi Festival in Mailand kehrt er im Juli in seine Heimat China zurück. Dieses Konzert ist somit zugleich ein Abschied – ursprünglich war der Auftritt für den Herbst geplant, wurde aber vorgezogen.

Auf dem Programm stehen unter anderem:

  • Airs anglois pour la flute von Gottfried Finger (1655–1730)
  • Air de Béngine de Bacilly von -M. Hotteterre (1674–1763)
  • Eigenkompositionen von Anton Mangold und Yuxiang Zhong
  • sowie Werke von Astor Piazzolla (1921–1992), dem Meister des „Tango Nuevo“

Die MusikerInnen schreiben selbst über ihr Konzept: „Mit diesem Konzert, das Jahrhunderte überbrückt, möchten wir klassische und moderne Elemente, Strenge und Freiheit in einer harmonischen Verschmelzung präsentieren – und so ein neues Verständnis sowie eine tiefe Resonanz für den inneren Geist der Musik wecken.“

Wie die komplexe Struktur des Barock mit der rhythmischen Lebendigkeit des Jazz verschmilzt, lässt sich an einem einzigen, besonderen Abend erleben:

📅 Donnerstag, 10. Juli 2025
🕢 19.30 Uhr
📍 Disharmonie Schweinfurt

Ein Konzert, das Mut zur Überraschung zeigt – und vielleicht genau deshalb in Erinnerung bleiben wird.

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