„Der Klang der Hölzer” – Impressionen und Fantasien aus der Werkstatt

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Historische Harfengitarre

Freitag bis Sonntag, 9. bis 11. Dezember, in der Disharmonie

Dieses Festival verbindet Kunst verschiedener Formate und gibt Einblicke in Ateliers und Werkstätten von Gitarrenbauer*innen, Musiker*innen und Schriftsteller*innen. Die Musik spannt einen Bogen von improvisierten Klangpräparationen über moderne Klänge des 21. Jh. zu romantischen Klangmalereien, Jazz und lateinamerikanischen Rhythmen.

Ausstellung: Im Dachgeschoß in der Disharmonie zeigen Annette Stephany und Hermann Gräfe eine Auswahl ihrer neuesten Gitarren.

Öffnungszeiten der Instrumentenausstellung: Fr, 18 bis 19.30 Uhr. Sa, 10.30 bis 17 Uhr, So, 10.30 bis 17 Uhr. In den Pausen der Konzerte ist die Ausstellung ebenfalls geöffnet.

In allen Dingen schwebt ein Klang

Freitag, 9. 12. 19.30 Uhr: Die Gitarristin Judit Köcsky-Vogel zaubert die virtuosen Stücke ihres Repertoires scheinbar mühelos aus den Saiten. Besonders fasziniert die Saitenkünstlerin die Gitarrenmusik des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. An diesem Abend erklingen Werke von A.Barrios, F.Tarrega, V.Monti und J. Depreter.

Im zweiten Teil stellt Günter Horn sein Projekt „Manipulated Guitar“  mit Archtop Gitarre, Gebrauchsgegenständen & Mikrophonen vor: Improvisation als ein Prozess der Suche nach Ungehörtem.

Dinge aus Metall, Holz, Papier, Kunststoff dienen als Tonanreger und erweitern den natürlichen Klang des Instruments. Die Gitarre selbst hat neben den eingebauten Tonabnehmern zusätzliche Mikrophone, die individuell angesteuert werden können. Mit Hilfe eines Hallgerätes und zweier Lautsprecher entsteht ein stereophoner Raum, in dem sich die Klänge innerhalb eines Spektrums von Nähe und Weite entfalten.

Restaurierung von historischen Gitarren

Samstag, 10. 12. 11 Uhr: Vortrag von Annette Stephany. Eintritt frei.

Annette Stephany, F: Ursula Lux

Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, ob man der heißgeliebten, aufwendig verzierten Gitarre Ihres Großvaters mit den Deckenrissen und dem abgelösten Steg nochmal neues Leben einhauchen könnte? Oder besitzen Sie seit vielen Jahren ein Instrument, das Schaden genommen hat und nun auf dem Dachboden verstaubt, weil Sie nicht mehr darauf spielen können? Sind Sie Eigentümer eines neuen Instruments und interessieren sich dafür, wie Sie es optimal pflegen und auf diese Weise Schäden daran vermeiden können?

Die Gitarrenbauerin Annette Stephany lädt alle Musikfreunde zu einem Blick hinter die Kulissen und „in die Gitarre” ein. Anhand eines Restaurierungsbeispiels, einer italienischen Gitarre von Pasquale Vinaccia aus dem Jahr 1834, stellt sie unterschiedliche Vorgehensweisen und Techniken vor, welche das Ziel haben, durch die Wahrnehmung, Wertschätzung und dem historischen Verständnis fürs Instrument schonend seine Funktionalität und Ästhetik wiederherzustellen.

Natürlich dürfen gerne auch eigene Instrumente zur Veranstaltung mitgebracht werden, um dazu eine Einschätzung zu erhalten.

Klangmalerische Saitenpoesie

Samstag, 10. 12. 17 Uhr: Alexander Stöhr schreibt seit seiner Kindheit eigene Gitarrenmusik und Texte. Nach vielen Stationen arbeitet der gebürtige Münchner heute als Gitarrenlehrer an der Musikschule Schweinfurt und als Dozent an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Seine Kompositionen und Texte berühren oft auf tiefgründige Weise. Seine Musik gestaltet sich melodisch, seine Texte metaphorisch, anregend. Die Konzertlesung findet in der Instrumentenausstellung im Obergeschoß der Disharmonie statt.

Vielseitig & Vielsaitig

„Harfengitarren einst und jetzt” Romantische Werke, Lyrik und Neue Musik · Alexander Stöhr & Lorenz Schmidt. Andrea Rauch, Rezitation

Samstag, 10. 12. 19.30 Uhr: Die Autorin Andrea Rauch fängt Gegenwartseindrücke ein wie zunächst unscheinbare, verletzliche Vögel, bewahrt diese im Inneren, um sie dann mit ihrem bunten sprachlichen Gefieder wieder freizulassen.

An diesem Abend trifft sich ihre Poesie mit den faszinierenden Klängen der Harfengitarren.

Alexander Stöhr hat sich intensiv mit der elfsaitigen Manjón-Gitarre befasst, die dieser spanische Komponist & Gitarrist Ende des 19. Jahrhunderts bzw. zu Beginn des 20. Jahrhunderts benutzte.

Vier Stücke von Lorenz Schmidt nach Haikus von Andrea Rauch werden als Uraufführung mit einer Harfengitarre von 1898 zu hören sein.

Ein modernes Exemplar, eine Harfengitarre mit 12 Saiten stammt aus der Werkstatt von Hermann Gräfe.


Jazz & Sound

Sonntag, 11. 12. 11 Uhr: Holz hat seinen eigenen Sound. Mit Günter Horn (Gitarre) und Michael Weisel (Kontrabass) kommen zwei lokale Musiker auf die Bühne. Dabei werden nicht nur die natürlichen Klänge des Holzes hörbar gemacht, sondern es werden durch technische Hilfsmittel Aromen ergänzt, die den Basisklang der Instrumente verändern. So werden die Sounds fast schmeckbar. Mal traditionell, mal modern.


Am Puls der Zeit

Sonntag, 11. 12. 17 Uhr: Trio züngelnder Saitenwind – Mit ihren zahlreichen Konzerten haben sich die drei Musiker in Würzburg und Umgebung einen Namen gemacht und erhielten 2018 den Förderpreis für Musik des Lions Club de Leone.

Ständig auf der Suche nach neuen klanglichen Herausforderungen schneidet das Ensemble Musik aus verschiedensten Epochen und Musikrichtungen auf ihre ungewöhnliche Instrumentenkombination zu.

Der Schweinfurter Komponist Lorenz Schmidt hat für das Ensemble ein Stück geschrieben, das dem Programm seinen Namen gab: „Am Puls der Zeit“ wurde im Oktober 2022 uraufgeführt und behandelt die Verbindung zwischen Atem und Puls mit ungewöhnlichen musikalischen Mitteln.

Eintritt für die Konzerte jeweils 10 € für Mitglieder/Schüler/Studenten,
Vvk 13 €, AK 16 €.