Ab geht die Lutzi 2024 – „Machen ist krasser als wollen!“

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Wollt Ihr es kurz und bündig? Das Lutzi-Festival in wenigen Worten? Gut:

Das Festival für alle, die Festivals mögen, aber keine Menschenmassen, die nicht 200 € zahlen wollen und auch gern mal weniger bekannte Bands hören. Hier trifft Party um die Ecke auf Festivalfeeling pur, durchgeknallte Camper auf eingefleischte Ureinwohner, Hip-Hopper auf Punkrocker, lauwarmes Dosenfutter auf feinste Streetfood-Spezialitäten, Kater vom Freitag auf Party am Samstag, Mädchen auf Jungs, alt auf jung und die Stars des Festivalsommers geben den Lokalhelden die Klinke in die Hand!

„Sei dabei, wenn vom 27.bis 29. Juni circa 40 Bands und DJs auf 4 bis 5 Bühnen mit tausenden Musikbegeisterten das netteste und natürlich schönste Festival in der Region und vielleicht überhaupt feiern!” – Auf www.dielutzi.de gibt’s alles ausführlich.

Fotos von „Dos Momentos” und „Flow Ryan”

Oder lieber die ausführliche Version? Hier, bitte:

Vom 27. bis 29. Juni verwandelt sich Rottershausen erneut in die unterfränkische „Festival-Hauptstadt“.

Mando Diao, Bosse, Montreal, Das Lumpenpack, Ennio und viele mehr! Das „ab geht die Lutzi“-Festival steht seit seinen Anfangstagen für ein breites Lineup, das versucht, alle Besucher:innen „abzuholen“. Dass dieser Gedanke nicht nur für die Musik gilt, beweisen die Organisator:innen auch in diesem Jahr: Sie feilen weiter am Thema „Nachhaltigkeit“.

„Auf Festivals entstehen bis zu 15 Kilogramm Müll pro Kopf, im Durchschnitt sind das 37 kg CO₂ pro Teilnehmer“, informiert Creative City Berlin, eine zentrale Plattform für Künstler:innen, Kulturschaffende und die Kreativwirtschaft. Das klingt viel. Auf der anderen Seite stehen Zahlen, die etwa der Veranstalter FKP Scorpio veröffentlicht hat.

Demnach würden Menschen auf einem Festival nicht mehr Müll produzieren als in ihrem Alltag. Doch ganz gleich, von welcher Warte man das Thema betrachtet: Der beste Müll ist immer noch der, der gar nicht erst anfällt. Und das beste Festival ist jenes, welches abgesehen vom Offensichtlichsten – nämlich Müll – auch andere Aspekte rund um die Nachhaltigkeit im Blick hat. „Aus diesem Grund haben wir uns dem

‚Club of Change‘ angeschlossen“, informiert „ab geht die Lutzi“-Chef Christian Stahl. Die dahinterstehende Organisation „The Changency“ unterstützt seit 2021 die Musik- und Veranstaltungsbranche dabei, nachhaltiger zu werden. Unter dem Motto „Machen ist krasser als wollen“ wird praxisnahes Handlungswissen vermittelt, das unter der Ägide von Julius Erhard auch auf der „Lutzi“ einfließen soll.

Respektvoller Umgang mit der Natur: Neu ist nachhaltiges Handeln auf dem „ab geht die Lutiz“ nicht. Seit Jahren appellieren die Organisator:innen an ihre Besucher:innen, möglichst öffentliche Verkehrsmittel für die An- und Abreise zu benutzen – der eigene, kleine Bahnhof in Rottershausen macht’s möglich. Anreize bieten aber unter anderem auch Angebote wie „Mein Zelt steht schon“. Dieses können sich die Festivalgänger schon im Vorfeld online bestellen und so ganz entspannt und ohne viel Gepäck und Zeitdruck nach Rottershausen kommen.

Und wenn doch Müll anfällt, ist auch das geregelt. „Unsere Wiesen und die direkte Umgebung dient, wenn gerade kein Lutzi-Festival steigt, als Nahrungsquelle und Lebensraum für viele Tiere. Ein respektvoller Umgang mit der Natur ist wie immer angebracht“, betont Christian Stahl.

„Auch in diesem Jahr stehen daher für euch Müllcontainer am Campingplatz bereit. Als kleine Motivationshilfe werden wir 5 € Müllpfand pro Camper:in kassieren. Gegen Rückgabe eines halbwegs gut gefüllten Müllsacks könnt ihr euer Pfand wieder auslösen.“ Und was passiert mit Lebensmitteln, die während des Wochenendes nicht verbraucht wurden? Diese können im Zuge der Abreise am Campingausgang abgegeben werden. „Wir werden diese nach dem Festival an eine soziale Einrichtung in der Region übergeben, welche die Lebensmittel an Leute verteilt, die sie gebrauchen können.“ Wichtig: Angenommen werden können nur original verpackte, noch haltbare und alkoholfreie Lebensmittel.

Bewusstsein schaffen: Darüber hinaus sind auf dem Festival selbstverständlich Organisationen willkommen, die sich für Mensch und Umwelt einsetzen. Dazu gehört die Nichtregierungsorganisation „Viva con Agua“. Sie verfolgt die Vision, dass alle Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser, Hygieneeinrichtungen und sanitärer Grundversorgung bekommen. Nach deren Angaben haben derzeit mehr als 700 Millionen Menschen weltweit keinen Zugang zu einer Basis-Versorgung mit sauberem Trinkwasser.

Bekannt sein dürfte regelmäßigen „Lutzi“-Besucher:innen auch das Angebot der Ökotoiletten ohne Chemie. Neu mit dabei ist in diesem Jahr das Naturerlebniszentrum Rhön (NEZ).

Eingebettet sind all diese Bemühungen in ein Festival-Programm, das auch mit seiner 13. Ausgabe jeden willkommen heißen möchte.

„Barrierefreiheit und Inklusion gehören nach wie vor zu unseren wichtigsten Themen“, so Christian Stahl. „Auch hier wollen wir uns von Jahr zu Jahr verbessern.“ Wer sich über die dazugehörigen Angebote informieren möchte oder Unterstützung benötigt, findet hierzu alles Wichtige auf der „Lutzi“-Homepage unter dem Stichwort „Barrierefrei“.

Internationale Stars und lokale Newcomer:innen: Seit einiger Zeit steht nun auch das komplette Lineup fest. Highlight in diesem Jahr ist unbestritten die schwedische Rockband „Mando Diao“, die bereits seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr als der internationalen Musiklandschaft wegzudenken ist. Ähnlich dürfte es Freund:innen deutschsprachiger Popmusik mit Bosse ergehen, der diesen Sommer ebenfalls in Rottershausen zu erleben sein wird. Dazu gesellen sich gern gesehene Gäste wie Montreal, Dicht & Ergreifend und viele mehr. Traditionell findet am Festival-Freitag außerdem das local heroes Bayern-Landesfinale statt. Am Samstag steht das Lutzi- Freestyle-Battle auf dem Plan. Sie beide sind Garanten für eine kochende Zeltbühne.

Dazu gesellen werden sich wieder allerhand Möglichkeiten, das Festival- Erlebnis noch schöner zu machen. Wer möchte, kann sich seinen persönlichen Festival-Kalender mit Stopps bei diversen „Secret Gigs“, einer Schnitzeljagd und sogar Wein- bzw. Bierproben füllen.

Entspannung bietet hingegen die Sauna am Rande des Campinggeländes oder eine Einheit Bier-Yoga.

Die 13. „Lutzi“ kann kommen …!