„Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“
Gebäude und Bauwerke werden oftmals mit einer bestimmten Stadt oder Region verbunden, sei es lokal, überregional oder sogar global. Das gebaute kulturelle Erbe verbindet die Menschen zudem vor Ort, es vermittelt ein lokales Wir-Gefühl. So gibt es auch in Schweinfurt bekannte und zugleich verstecke Wahr-Zeichen neu zu entdecken.
Am Sonntag, 8. September 2024, werden an den folgenden drei Standorten Denkmäler geöffnet und der Öffentlichkeit spannende Einblicke gewährt.
Residenz des Rats – Ein Rundgang durch das Schweinfurter Rathaus von 1572
Im Mai 1572 wurde das Schweinfurter Rathaus eingeweiht. Der Baumeister Nikolaus Hofmann aus Halle an der Saale erbaute das „Meisterwerk ersten Ranges“ am Kreuzungspunkt der vier Hauptstraßen zu den Stadttoren hin, wo bereits das 1554 im großen Stadtverderben zerstörte erste Rathaus der Stadt gestanden hat.
Das Wahr-Zeichen im Herzen der Stadt hat über die Jahre hinweg einige Geschichten parat. Der Leiter des Stadtarchivs Schweinfurt, Dr. Gregor Metzig, lädt zu zwei Führungen mit vielen spannenden Hintergrundinformationen in das Alte Rathaus ein: um 11 bis 12 Uhr und um 15 bis 16 Uhr – Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.
Fertigstellung und feierliche Eröffnung des Anwesens Anton-Niedermeier-Platz 5
Zunächst vor den Toren der Stadt gelegen, stand hier jahrhundertelang ein Spital, das das Herzstück der heute noch existierenden Hospitalstiftung war. Im 14. Jahrhunderts von Hans Kiessling gestiftet und von Schweinfurter Bürgern unterhalten, war es ursprünglich ausschließlich für Arme, Alte und Gebrechliche gedacht. 1896 brach man schließlich die Spitalkirche ab, um Platz für eine neue, größere Kirche zu schaffen. Bis in dieses Jahrtausend war der verwinkelte Bestand fortan teils gewerblich, teils zum Wohnen genutzt. Mit dem Eigentümerwechsel vor wenigen Jahren erkannte man das Potential, das trotz des unscheinbaren Erscheinungsbilds und des abgewohnten Zustands in diesem Gebäude steckt.
Die Eigentümerfamilie hat das Anwesen in den letzten Jahren aufwändig saniert und nun in diesem Jahr fertiggestellt. Zur feierlichen Eröffnung wird eingeladen und drei Führungen werden angeboten: um 11 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr – Dauer jeweils 1 Stunde – Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.
Der historische Wasserturm – Das Wahr-Zeichen des Stadtteils Bergl
Ende des 19. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung im Gemeindegebiet Oberndorf stark an und zählte annähernd 3.300 Einwohner. Zur Deckung des Bedarfs wollte die Gemeinde auf Betreiben des Bürgermeisters Adam Friedrich Knauf eine eigene Wasserversorgung aufbauen. Der Wasserbehälter hat eine Höhe von 45,30 Metern und konnte in 28 Metern Höhe 400 Kubikmeter Wasser aufnehmen.
In den darauffolgenden Zeiten fand der Turm andere Nutzungen; im II. Weltkrieg etwa diente dieser zur Brandbeobachtung nach den Angriffen. Danach war es lange still um den Turm. Seit dem Jahr 2004 schließlich wird der Wasserturm als Vereinsheim für den Bürgerverein Bergl e.V. 1957 genutzt.
Der Verein bietet neben einem kleinen Rahmenprogramm zwei Führungen an: um 11 Uhr und um 14 Uhr – Dauer jeweils 1 Stunde – Der Eintritt ist frei, um Voranmeldung wird unter Tel. 0170 2270 060 oder birgit.steigerwald1963@gmail.com gebeten.