Buchvorstellung „1945 – Schüler vortreten!”

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Literatur

Erinnerungen an die letzten Monate des Krieges

Im Jahr 2025 jährte sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Auf Soldatenfriedhöfen und an Erinnerungsorten wurde der Opfer gedacht. Gleichzeitig erreich(t)en uns täglich Berichte über neue Kriege – aus der Ukraine, aus dem Gaza-Streifen und anderen Teilen der Welt.

Dieses Buch setzt diesen Nachrichten etwas ganz anderes entgegen: persönliche Erinnerungen. In „1945 – Schüler vortreten! Erinnerungen an die letzten Monate des Krieges” hat Rolf Lederbogen seine Erlebnisse aus den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs festgehalten – Erlebnisse, die er mehr als 60 Jahre lang mit sich trug, ohne je darüber zu sprechen.

Nüchtern und ohne Pathos beschreibt er das, was er als 16-Jähriger erlebte: den plötzlichen Bruch zwischen Schulalltag und Krieg, den Einsatz an der Front, die Flucht nach Hause. Gerade durch die sachliche Sprache entsteht ein intensives, erschütterndes Bild eines Jugendlichen, der durch Zufall und Glück überlebt.

Rolf Lederbogen, geboren 1928 in Hannoversch Münden, gestorben 2012 in Heidelberg, wurde 1945 zum Kriegsdienst eingezogen. Nach dem Abitur 1947 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste in Kassel und arbeitete später als freischaffender Architekt und Grafiker. 1960 wurde er Professor an der Technischen Universität Karlsruhe. Bekannt wurde er vor allem durch seine Entwürfe für Briefmarken, Münzen und Leitsysteme.

Der Herausgeber – der Sohn des Autors – widmet das Buch insbesondere heutigen Schülerinnen und Schülern. Denn es ist kaum vorstellbar, dass einst 17-Jährige direkt von der Schulbank an die Front mussten. Gerade weil solche Szenarien heute wieder näher scheinen als noch vor zwanzig Jahren, sind diese eindringlichen, mit eigenen Illustrationen versehenen Erinnerungen wichtiger denn je – als Mahnung und Aufklärung zugleich.

Rolf Lederbogen, Verlag R. G. Fischer, ET April 2025, 84 Seiten, 14,90 €, ISBN 978-3830193999.

 

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