Stengel-Training: Neuer Schwung für graue Zellen

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Gedächtnistraining nach Dr. Stengel, ab 14. Januar 2019, Kleingruppen ...

Die Praxis für Ergotherapie Saskia Klug im Ärztehaus St. Josef, die seit 18 Jahren fundierte Therapieverfahren in den Bereichen Neurologie und Orthopädie anbietet, hat sich unter anderem dem geriatrischen Klientel mit seinen besonderen Bedürfnissen verschrieben. Ihre Fachkenntnis kommt z.B. der Abteilung für Akutgeriatrie im Krankenhaus St. Josef zugute. Versierte Ergotherapeuten des zwölfköpfigen Praxisteams unterstützen dort die Fachbehandlung von älteren Menschen.

Das sogenannte Hirnleistungstraining stellt dabei eine Behandlungsart dar, die die geistige Leistungsfähigkeit in ihrer Gesamtheit umfassen kann.

Im Rahmen von neurologischen, psychiatrischen und dementiellen Erkrankungen fällt es Menschen schwer, Handlungsabläufe zu planen, sich an Daten und Termine zu erinnern oder belastbar zu sein. Ein einfaches Training wie z.B. Kreuzworträtsel oder Merklisten reicht dabei nicht mehr aus, seine Gedächtnisfunktion zu üben und zu erhalten.

Aus diesem Grund erarbeitet das Team seit Jahren Möglichkeiten und Therapieansätze für Menschen, die in ihrer Hirnleistungsfähigkeit eingeschränkt sind.

Seit März diesen Jahres setzen zwei eigens geschulte Fachtherapeutinnen für Kognitives Training in der Praxis mit viel Engagement ein neues Konzept, das Gedächtnistraining nach Stengel, erfolgreich ein.

Dr. Franziska Stengel, eine Medizinerin, Psychologin und Soziologin, hat diese wissenschaftliche Methode entwickelt und erprobt. Es dient nicht nur der nachhaltigen Verbesserung geistiger Leistungsfähigkeit, sondern auch der Vorbeugung von Hirnleistungsstörungen.

Beim Kognitiven Training nach Stengel handelt es sich nicht um ein Sammlung von Übungen, sondern um komplexe Methode, welche kognitive Funktionen wie Konzentration, Wahrnehmung, Informationsverarbeitung und Sprache verbessern hilft und auch insgesamt einen positiven Einfluss auf den körperlichen Gesundheitszustand bis hin zur Linderung von Schmerzen oder Depressionen hat. Es kann in einer festen Gruppe, aber auch in Einzelsitzungen angewandt werden und findet in der Regel wöchentlich eine Stunde über einen begrenzten Zeitraum statt.

Zwei eigens geschulte Fachtherapeutinnen für Kognitives Training stehen in der Praxis für Ergotherapie mit viel Engagement hinter dem neuen Programm, welches sie in den vergangenen Wochen bereits erfolgreich in der Praxis getestet haben. „Die bisherigen Sitzungen brachten sehr viel Spaß und eine immer wieder überraschende Gruppendynamik. Die erwachsenengerechten Übungen mit ihrem Bezug zum täglichen Leben wecken bei den Teilnehmern eine Vielzahl von Assoziationen und lassen sie gemeinsam auf interessante Sachverhalte stoßen“, freut sich Stefanie Mock über die spürbar positive Resonanz. Und ihre Kollegin Silvia Keller ergänzt: „Ganz wichtig ist uns, dass es sich beider Stengel-Methode um ein ungezwungenes Aktivieren der Gehirnzellen ohne jeden Leistungsdruck handelt“.

Die besondere Fragetechnik vermeidet Stress und fördert ein denkfreundliches Klima. Die Teilnehmer werden angeregt, die Umwelt bewusster zu erleben, Erinnerungen aufzufrischen, Sprache bewusster zu einzusetzen und in der Kommunikation mit anderen neue Erfahrungen zu sammeln. Dabei bestimmen sie jederzeit selbst, in wie weit sie sich äußern möchten. Die Therapeutinnen agieren als Moderatorinnen und greifen nur teilweise steuernd in die Gespräche ein. Beispielsweise, wenn es darum geht, „Redewendungen mit Tieren“ zu ergänzen und keinem der Gruppenmitglieder einfällt, dass die Lösung „schlau wie ein Fuchs“ heißen muss. Oder aber unterschiedliche Lösungsvorschläge zu der Fragestellung auftauchen, „wieso man auf einen Löffel heißer Suppe pustet“.

Zur Klärung der Sachverhalte steht den vier- bis sechsköpfigen Trainingsgruppen zusätzlich eine Reihe von Nachschlagewerken zur Verfügung, die die Praxis eigens angeschafft hat.

Ein weiterer großer Vorteil der Stengel-Methode ist laut der Praxisinhaberin Saskia Klug, dass die in sich gegliederten Module verschiedene Übungsarten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade beinhalten. Sie lassen sich je nach Altersstruktur, Bildungsgrad und Temperament der jeweiligen Trainingsgruppe individuell zusammenstellen und werden von der Therapeutin vor jeder Einheit so festgelegt, dass sich die Gruppe entsprechend ihren Möglichkeiten optimal weiterentwickeln kann. Dabei kann die Übungsauswahl sowohl allgemein-geistig aktivierend als auch symptomorientiert sein.

Der nächste Kurs startet am Montag, 14. Januar in der Praxis für Ergotherapie Saskia Klug im Ärztehaus. Kursdauer ist viermal jeweils eine Stunde, die Kosten betragen 68 €. Bei entsprechender Vorerkrankung ist auch eine Verordnung von ergotherapeutischem Hirnleistungstraining durch den Arzt möglich.

Eine Anmeldung zum Kurs sowie unverbindliche Anfragen sind unter Tel. 09721 188 211 oder per Mail an rezeption@ergotherapie-schweinfurt.de möglich.