Das Künstlerehepaar Wiltrud und Wolfgang Kuhfuss, aus Bad Kissingen, wird in unterschiedlicher Art und Weise die Ausstellungsräume im Kloster Wechterswinkel bespielen, abhängig von Intention und Gestaltungswillen der einzelnen Künstlerpersönlichkeit. Beide Künstler, inzwischen über achtzig Jahre alt, schöpfen aus einem reichen künstlerischen Schaffen, dennoch zeigen sie keine Retrospektive im eigentlichen Sinne.
Der Titel der Ausstellung „est“ steht als Kürzel für “…es ist vollbracht.“ „est“ ist ebenso ein Zitat nach Martin Luther „…finitum est“. Zudem war es ursprünglich auch die Aussage der Weinprüfer der römischen Päpste auf der Reise von Florenz nach Rom, ob eine Übernachtung tauge, „est“ – der Wein sei gut!
Wolfgang Kuhfuss: Die Präsentation befasst sich mit den Gegenüberstellungen von konstruierten Formen im abstrakten Raum. Die fragmentarische Ausformung spiegelt die Dynamik in der Komposition wider, oft verdeckt, verschlüsselt oder schwer lesbar. Eine stille und doch eindrückliche Stimmung, die den Formen ein emotionales Gewicht gibt. Sie soll einen Kontext von Raum und „Figur“ formal lösen. Häufig scheint die „Umgebung“ leer und un-bezeichnet, sie lebt aber von einer signalhaften Aktivierung.
Wiltrud Kuhfuss: Der Mensch und seine Befindlichkeit, in verschiedenen Phasen seines Lebens, ist Ausgangspunkt für die künstlerische Auseinandersetzung in den Arbeiten der vergangenen Jahre. Körperformen, in Bildräume gewachsen, erscheinen wie zerklüftete Leiber. Konturen lösen sich auf, Einschnitte werden geformt, Verdichtungen sind sichtbar. Die Transparenz der hautähnlichen Collagen steht für Hülle, Schutz und Durchlässigkeit. Brandspuren verweisen auf eine Verletzlichkeit, aber auch auf den Prozess des Vergehens, von der Entstehung bis zur Auflösung der Materie. In der Natur – eine Symbiose von Gewachsenem und Konstruiertem sichtbar gemacht – biomorph – ist Inhalt von weiteren Exponaten. Objekte, Installationen, Kunstbücher und Fotos zu den Themen sind Teile langjähriger, künstlerischer Arbeit.
Vernissage: Freitag, 07. Februar 2020 um 19.30 Uhr
Ausstellungsdauer: Sa 08.02. bis 26.04.2020
Führungen: So 09.02. um 14.30 Uhr
Sa 14.03. und So 15.03 jeweils um 14.30 Uhr (Frühlingsmarkt im Kloster)
Do 26.03. um 18.30 Art After Work – die Feierabendführung
So 26.04. um 14.30 Uhr (Ausstellungsende)
Terminvereinbarungen für Führungen: Tel. 09771/94690, kulturagentur@rhoen-grabfeld.de
Eintritt: 3/2,50 € (erm.), Kinder, Schüler frei.