Das Lebensende ist – genau wie der Tod – ein Tabuthema. Dabei kommt es auf uns alle zu und es lebt sich leichter, wenn man gewisse Dinge für sich einmal geklärt hat, wie z.B. die Frage danach, wo und wie man beerdigt werden möchte. Auch das auch schon bevor man vielleicht eine lebensverkürzende Diagnose erhält oder die eigenen Eltern hochbetagt sind. Und es ist befreiend und schafft nähe, darüber ins Gespräch darüber zu kommen, welche Ängste, Sorgen und Hoffnungen uns rund um das Themen Sterben beschäftigt.
In „Abschied gestalten – Die letzte Lebensstrecke bewusst erleben: Was am Ende wirklich zählt“ vereint die Ratgeber-Autorin Christine Kempkes die Perspektiven einer Trauer- und Sterbebegleiterin sowie Bestatterin. Einfühlsam nimmt Christine Kempkes die Lesenden an die Hand und zeigt, wie ein bewusster Abschied allen Betroffenen den größtmöglichen Frieden ermöglicht. Ihr Ratgeber gibt praktische Tipps, um sich auf das Lebensende vorzubereiten: vom Organisatorischen über den Umgang mit Gefühlen und Ängsten bis hin zu Beerdigungs- und Abschiedsritualen.
Sie gibt sowohl den Betroffenen als auch Angehörigen wertvolles Rüstzeug: Von Hilfestellungen beim Umgang mit Gefühlen, über Fragen, die man sich und seinen Angehörigen stellen sollte, bis hin zu konkreten Tipps und Anregungen, um die eigenen Ressourcen und Bedürfnisse zu wahren und Erinnerungen zu schaffen. Sie klärt darüber auf, welch vielfältige Möglichkeiten es bei der Trauerfeiergestaltung und in der Zeit bis zur Beerdigung gibt und welche Rituale entlastend sein können. Aber auch davor: was spricht für oder gegen Krankenhaus, Hospiz oder die Entscheidung, zu Hause sterben zu wollen? Sind zumindest die organisatorischen Fragen geklärt, schafft das Entlastung für alle Beteiligten. Für alle, denen es schwerfällt, darüber ins Gespräch zu kommen, was sie wirklich beschäftigt oder auch für die, die noch ungeklärte Konflikte belasten, liefert sie Anregungen für Gesprächseinstiege und hilfreiche Formulierungen. Wem es gelingt, gute Gespräche über die wirklich wichtigen Themen zu führen, der erleichtert sich selbst den letzten Lebensabschnitt und den Angehörigen das Weiterleben.
Humboldt, 2/2023, 200 Seiten