Geschichtswettbewerb – Kindheitserinnerungen an die Nachkriegszeit

630

Die Schweinfurter Initiative gegen das Vergessen schreibt zum fünften Mal einen Geschichtswettbewerb für junge Menschen aus. Das Thema lautet: Trümmer, Hunger und viel Freiheit. Eine Spurensuche.

Schulen in Stadt- und Landkreis Schweinfurt werden eingeladen, sich an dem Wettbewerb zu beteiligen. Natürlich können auch junge Menschen, die nicht mehr zu Schule gehen, mitmachen.

Bei den vorausgegangenen Wettbewerben nahmen viele junge Menschen teil, die Ergebnisse waren hervorragend, und die Initiative erreichte ihr Ziel, Interesse für die Geschichte der Stadt und der Region Schweinfurt, aber auch für die eigene persönliche Geschichte zu wecken.

Geschichte setzt sich aus Geschichten zusammen. Geschichten von vielen einzelnen Menschen. Im Wettbewerb wird Geschichte „von unten“ geschrieben. Der Zweite Weltkrieg, der am 8. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht endete, hat tiefe Spuren hinterlassen. Besonders die Menschen, die den Krieg und die Nachkriegszeit als Kind erlebt haben und die heute Großeltern oder Urgroßeltern sind, wurden von dieser Zeit stark geprägt. Das, was sie heute erzählen, kann man in keinen Akten finden. Kindheit sah nach 1945 so ganz anders aus als heute. Insbesondere seit dem 24. Februar 2022, seit dem brutalen Überfall auf die Ukraine, sind die Bilder der Vergangenheit wieder ganz nah.

Die Spurensuche kann sehr spannend sein. Man kann sich beschäftigen mit der Wohnungsnot, Armut, mit Flüchtlingen, Neuankömmlingen, mit dem Reden oder Schweigen über die Vergangenheit, mit Besatzungssoldaten, mit der Situation in den Schulen, mit Ruinen-Spielen, mit Hoffnung, Aufbruch, neuer Jugendkultur, mit einem Gefühl von Freiheit und vielem mehr. Alles, was die jungen Menschen erforschen, muss einen Bezug zur eigenen Familie, zu den Nachbarn oder Freunden und etwas mit Stadt und Region Schweinfurt zu tun haben. Quellen sind Interviews mit Zeitzeugen, Briefe, Tagebücher, Zeitungsartikel, private Fotos, Filme oder amtliche Dokumente.

Nach der Phase des Forschens beschreiben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Ergebnisse in anschaulicher Form und belegen ihre Ergebnisse mit Bildmaterial. Man kann einen schriftlichen Beitrag einreichen, ein Fotobuch gestalten, einen Film, ein Hörspiel oder eine Multimediapräsentation produzieren, eine Ausstellung planen oder andere kreative Möglichkeiten wahrnehmen.

Teilnehmen können alle jungen Menschen unter 25 Jahren. Möglich sind Einzel- und Gruppenbeiträge, insbesondere von Schulklassen und Seminaren. Abgabeschluss ist Donnerstag, 25. Juli 2024.

Eine namhaft besetzte Jury begutachtet die eingereichten Arbeiten. Es gibt Geldpreise für die ersten drei Preisträger in Höhe von 500 €, 400 € und 300 €, außerdem einen Sonderpreis für eine Schule in der Höhe von 400 €. Die Preise stellt die Oskar-Soldmann-Stiftung Schweinfurt zur Verfügung. Bei einem Abschlussfest werden die prämierten Arbeiten der Öffentlichkeit präsentiert.

Alle Informationen kann man nachlesen und downloaden unter
www.initiative-gegen-das-vergessen.de.

Fragen beantwortet Johanna Bonengel, Tel. 09721/471 115, bonengel@t-online.de.