Kunsttherapie kennt kein Alter

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Filmcover „Kunsttherapie kennt kein Alter“, ein Film von Dürer Studie Paracelsus Nürnberg, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Filmvorstellung mit anschließendem Gespräch und Workshop am Freitag, 17. Mai 2024, von 14 bis 17 Uhr in der Kunsthalle Schweinfurt.

Im Rahmen der Schweinfurter Seniorenwochen zeigt die Kunsthalle Schweinfurt am Freitag, 17. Mai 2024 den Dokumentarfilm „Kunsttherapie kennt kein Alter“ von Daniel Asadi Faezi. Es ist ein Film über verborgene Fähigkeiten älterer Menschen und wie diese gefördert werden können. Produziert wurde er im Rahmen der DUERER-Studie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Nürnberg.

Im Anschluss findet ein Gespräch mit dem Regisseur Daniel Asadi Faezi und der Kunsttherapeutin Dr. Johanna Masuch statt. Abschließend wird ein kunsttherapeutischer Workshop im Atelier angeboten. Eingeladen sind alle, die sich über die Möglichkeiten der Kunsttherapie im Alter informieren wollen. 5 €, inkl. Eintritt. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Das Interview führte Dr. Julia Weimar, Kunsthalle Schweinfurt.

JW: Frau Dr. Masuch, Sie arbeiten im Bereich der Geriatrie des Klinikum Nürnberg als operative Leitung im Rahmen der DUERER-Studie. Um was geht es bei diesen Studien?

JM: Seit 2017 forschen wir, ein interdisziplinäres Studienteam, zur Thematik „Kunsttherapie kennt kein Alter“. In verschiedenen Studien und Bedarfsprojekten untersuchen wir die Effekte von Kunsttherapie für ältere Menschen. Hierfür wurden z.B. Studien in einer geriatrischen Akutstation mit Delir-Risiko-Patienten oder Bewohner eines Seniorenheimes durchgeführt. Unsere aktuelle Studie „Kreative Entlastung“ untersucht die Effekte von Kunsttherapie auf das Stresserleben von angehörigen Pflegepersonen ab 65 Jahren. Diese langjährige Forschungsarbeit wird durch die STAEDTLER-Stiftung in Nürnberg gefördert.

JW: Im Rahmen der DUERER-Studie wurde ein Dokumentarfilm in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Daniel Asadi Faezi produziert. Dieser wird auch bei der Veranstaltung in der Kunsthalle gezeigt. Wie kam es dazu?

JM: Im Rahmen einer Studie in einem Seniorenheim in Nürnberg wurde das Medium Film von uns einbezogen, um beobachtete Effekte der Kunsttherapie zu dokumentieren. Hierfür wurde zusammen mit Daniel Asadi Faezi und seinem Team ein Filmkonzept erarbeitet und durchgeführt. Alle Beteiligten an unserer Studie teilen ihre Sicht auf Kunsttherapie im Alter vor der Kamera mit und der Film gibt Einblick in kunsttherapeutische Prozesse. Insbesondere für die Teilnehmer der Kunsttherapie war es wichtig, zu teilen, was Kunsttherapie bewirkt, um Gleichaltrige dazu zu ermutigen, sich darauf einzulassen. Sowohl die Studie, als auch das Filmprojekt haben während der Corona-Pandemie stattgefunden. Nach Sichtung des Filmmaterials wurden in Zusammenarbeit mit Daniel Asadi Faezi zwei Filme entwickelt. Ein essayistischer Kurzfilm „Das Innere Bild“ sowie der Dokumentarfilm „Kunsttherapie kennt kein Alter“. Der Kurzfilm wurde auf zahlreichen Kurzfilmfestivals gezeigt und der Dokumentarfilm wird seit 2022 in verschiedenen Kinos, auf Kongressen und Events mit Filmgespräch gezeigt.

JW: Was ist Kunsttherapie und was kann sie bewirken?

JM: Kunsttherapie ist der gezielte Einsatz von Kunst im Rahmen einer therapeutischen Beziehung zur Stärkung und Erhaltung mentaler Gesundheit. Kunsttherapie ist eine nicht-medikamentöse Therapieform, die in allen Altersklassen Anwendung findet. Insbesondere in der Arbeit mit älteren und mehrfacherkrankten Menschen kann Kunsttherapie Schmerzintensität reduzieren, individuelle Ressourcen fördern, Entspannung und innere Entlastung ermöglichen, das subjektive Wohlbefinden stärken sowie eine erweiterte Kommunikationsmöglichkeit darstellen. Für die Teilnahme an einer Kunsttherapie sind keine kreativen Vorerfahrungen oder künstlerische Begabungen notwendig.