Nächste Hilfe: Bahnhofsmission

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Kompetente Ansprechpartnerinnen für Rat- und Hilfesuchende am Gleis 1: Ingeborg Götz und Ingeborg Fuchs. Foto: Arwen Haase

Bei der 5. Vesperkirche in St. Johannis stellt die Schweinfurter Bahnhofsmission Beratungs- und Hilfsangebote vor.

Der Fahrkartenkauf am Automaten will nicht gelingen, mit Krücken und Gepäck fällt das Umsteigen schwer, ein Formular muss ausgefüllt oder ein Anruf getätigt werden. Für all diese Fälle sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Gleis 1 gerüstet. Das Beratungs- und Hilfsangebot ist mannigfaltig und kostenfrei für Ratsuchende. Ingeborg Götz und Elmar Rachle sind bei der Diakonie Schweinfurt angestellt; Ingeborg Fuchs und Susanne Brand sind für den Träger IN VIA tätig. Im Rahmen der fünften Vesperkirche St. Johannis werden sie am 4. und 5. Februar 2019 zu den Öffnungszeiten von 11:30 bis 14:30 Uhr mit einem Stand vertreten sein.

Auf einem Original-Sitz der Deutschen Bahn können sich die Besucher eine Power-Point-Präsentation über Geschichte und Aufgaben der Bahnhofmissionen ansehen und sich anschließend über die „Mobile Reisebegleitung“ informieren. Ehrenamtliche Mitarbeitende begleiten die oder den Reisenden zum nächsten Bahnhof im Umkreis von circa 100 Kilometern. „Bahnhofsmission mobil“ sorgt so dafür, dass Menschen mit körperlichem oder psychischem Handicap sowie Kinder  unbeschwert reisen können.

„Viele Personen finden sich auf Bahnhöfen nicht zurecht, kennen das Reisen nicht“, sagt Ingeborg Götz, die gemeinsam mit Ingeborg Fuchs die Schweinfurter Anlaufstelle am Gleis 1 leitet. Gerade ältere Menschen haben oft Probleme beim Ein-, Aus- oder Umsteigen. Eltern, Einrichtungen für Kinder- und Jugendliche wie Internate oder die Agentur für Arbeit nutzen regelmäßig den Dienst und fragen Hilfe an.

Im Rahmen der Ehrenamtsakademie der Diakonie Schweinfurt sucht die Bahnhofsmission momentan Ehrenamtliche. Was müssen Interessierte an diesem Dienst außer zeitlicher Flexibilität mitbringen? Als erstes Stichwort fällt Nächstenliebe. Fuchs beschreibt die für diesen Dienst nötige Akzeptanz gegenüber ihren Mitmenschen und deren Charakterzüge. „Flexibilität gehört in jeder Hinsicht dazu. Wir nehmen den Menschen mit seinen Stärken und Schwächen an, erklärt sie.  „Nicht jeder kann sich darauf einstellen“, entgegnet ihre Kollegin. Ein wichtiger Baustein hierfür sind regelmäßige Fortbildungen. Dazu gehören monatliche Fall- und Teambesprechungen.

Im Laufe des Jahres gibt es verschiedene Projekte, wie z.B. das Stadtteil-Café, das aus einem lockeren Kaffeeklatsch älterer Damen entstanden ist. Einmal im Monat werden  Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen abgehalten. Ein fester Termin ist ebenfalls der „Beauty Day“ der einmal im Jahr stattfindet. Die Bahnhofsmission deckt eben ganz unterschiedliche Bedürfnisse ab  – ganz unabhängig von Alter, sozialem Stand oder Lebenslage.