Lesung: Am Anfang war Verführung

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Silvia Pfister-Stanjek, Serie „Salome“. Foto: Jan Soldin

Die Schweinfurter Autorengruppe SAG auf den Spuren der Sünde

Literarische Sprache und Bildsprache gehen bei dem Kunstprojekt „Am Anfang war Verführung“ Hand in Hand. In der Kulturvilla Museum Otto Schäfer zeigen die Schweinfurter Radierwerkstatt und die Schweinfurter Autorengruppe SAG, wie sie das Thema umkreisen und mit ihren künstlerischen Mitteln die Verführung sicht- und hörbar machen.
Auch die Gestaltung des Ausstellungsraumes mit einer Collage von literarischen Zitaten schafft eine berührende Atmosphäre für die Betrachtung der Radierungen und ist die Basis für die Konzentration auf die Texte der Autorinnen und Autoren bei zwei Lesungen. Man spürt, wie die vielen Facetten der Verführung die Menschen umgarnen und ihr Leben lang nicht loslassen.

An zwei Leseabenden in der Kulturvilla Museum Otto Schäfer am Samstag, 25. November 2023, 17 Uhr, und am Samstag, 6. Januar 2024, 17 Uhr, kann man die literarischen Texte, verfasst von den Autorinnen und Autoren der SAG, live erleben.

Die erste Lesung stellt Emil Götts Aussage „Eine Sünde, die mich weckt, ist besser als eine Tugend, bei der ich einschlafe“ in den Mittelpunkt. Darum ranken sich Geschichten und Gedichte aus den Reihen der Schweinfurter Autorengruppe SAG. Almut Heusinger-Zuber überzeugt mit lyrischen Texten, Hanns Peter Zwissler nimmt in Lyrik und Prosa eher die Sünde als die Tugend ins Visier, und Günter Hein hat eine melancholisch-hellsichtige Geschichte geschrieben zur Verführung durch Mode.

Der junge und schon so meisterhaft spielende Akkordeonist Timo Wirth umgarnt die Literatur mit verschiedenen Charakterstücken von György Ligeti. Der Klang des Akkordeons transportiert Shakespeares These: „Wer ist so fest, den nichts verführen kann.“

Literatur der SAG live gibt es in einer zweiten Lesung am 6. Januar 2024, 17 Uhr, in der Kulturvilla Museum Otto Schäfer. Motto ist Goethes Vers „Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.“ Aus der Autorengruppe lesen: Renate Eckert, Joachim Engel, Almut Heusinger-Zuber, Anika Peter und Linde Unrein. Das literarische Spektrum geht von Gedichten über Märchen zu Geschichten.

Peter Hub, der Wort-Performance-Künstler aus der Schweinfurter Autorengruppe SAG. Foto: Johanna Bonengel

Der Wort-Performance-Künstler Peter Hub nimmt sich in beiden Lesungen zusammen mit Anika Peter des biblischen Sündenfalls, des faustischen Paktes oder der Rattenfänger an.
Der Jazzpianist Jan-Peter Itze, Kulturpreisträger der Stadt Schweinfurt, begleitet die Literatur mit einem stimmig-fetzigen Sound.

Die Moderation bei beiden Lesungen übernimmt Johanna Bonengel. Ein elegant gestalteter Katalog führt mit Bild und Wort durch die Ergebnisse des Kunstprojekts.

Anmeldung für beide Lesungen unter www.museumottoschaefer.de, per Mail an info@museumottoschaefer.de oder Telefon 09721 3870970. Ticket: 8 €.